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Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf

von Bodo Kirchhoff
Regie: Jutta Schubert
Spieldauer: ca. 60 Minuten

Ein Nachtclub - der Ansager einer Stripteasenummer betritt die Bühne. Er verspricht den “letzten klassischen Striptease auf deutschem Boden”. Gleich wird Andrea erscheinen, deren Mutter bereits Stripteasetänzerin war und die ihr Handwerk von der Pieke auf gelernt hat.... Er verspricht Unglaubliches, und das, obwohl im Zeitalter des Fernsehens der Striptease so gut wie tot zu sein scheint. In den Worten des Ansagers existiert er noch und ist lebendiger denn je....
Doch Andrea scheint sich zu verspäten. Oder ist Andrea eigentlich Andreas? Ein verwirrendes Spiel beginnt. Wird der Ansager am Ende selbst für Andreas Nummer einspringen? Ein Spiel mit dem Voyeurismus der Zuschauer, wobei die Sprache die Wünsche erfaßt, die aus dem Innern der Figur dringen und vor dem Publikum nicht halt machen. Zwischen Komik und Selbstentblößung entfaltet sich ein Stück Theater um sexuelle Begierden, Rollenspiel und geschlechtliche Identität.

Pressestimmen

“Wunderbar frech, aber nie verletzend jongliert Solist Emrich mit frivolen Andeutungen und erotischen Deutlichkeiten, mit sexuell Verborgenem und sinnlicher Offenheit .... In der Balance zwischen Intimität und Distanz zum Publikum schafft er mit Worten eine Schlüsselloch-Situation .... Ein Spiel mit dem Voyeurismus in uns allen ....” (Stuttgarter Nachrichten)

“Man erfährt in diesem Stück einiges über die “Zeremonie des Ausziehens”, über die Hilflosigkeit eines Pausenclowns, der in der zweiten, wenn nicht sogar letzten Reihe steht und das Feld räumen muß, weil andere besser sind. Das ist amüsant und kurzweilig .... Die Regisseurin Jutta Schubert hat diesen Monolog mit Emrich sehr präzise einstudiert ....” (Stuttgarter Zeitung)

“Emrich flüstert, brüllt, schürzt die Lippen: Jovial. Obszön. Verschwörerisch. Emrich provoziert, macht das Publikum mit kennerischem Kopfnicken scharf auf Andreas Auftritt - die Grenzen verschwimmen: Vor der Bühne ist auf der Bühne ....” (Eßlinger Zeitung).